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Blog | 10. Januar 2023
Energie und Rohstoffe – Engpässe werden zur Krise
Betroffene Industrien: Alle Industrien (B2B und B2C), vor allem solche, die von seltenen Erdmetallen und / oder großen Energiemengen abhängig sind, wie die Fahrzeugindustrie.
Betroffene Supply-Chain-Segmente: Alle Segmente, vor allem Full Truckload (FTL), Less-than Truckload (LT) und Kurier-, Express und Paketdienstleistungen (CEP)
Was ist die Energie- und Rohstoffkrise?
Seit 2020 sind Engpässe zu einem Problem geworden, welches für Supply Chain Manager in Europa jahrzehntelang keine Rolle gespielt hat. Plötzlich konnten Rohstoffe wie Halbleiter oder C-Teile – die kostengünstigen, aber wesentlichen Teile eines Produkts wie Schrauben oder Bolzen – nicht mehr rechtzeitig geliefert werden, um schlanke Produktionslinien aufrecht zu erhalten. Engpässe führen nicht nur zu höheren Preisen, die bestimmte Produkte wirtschaftlich unrentabel machen, sondern können auch die nachgelagerten Lieferketten unterbrechen.
In den vergangenen zwei Jahren haben sich die Probleme durch globale Ereignisse wie den Brexit, die COVID-19-Pandemie und den Konflikt in der Ukraine weiter verschärft. Die Sicherheit der Energieversorgung ist zu einem wichtigen Thema in Wirtschaft und Politik geworden – denn der Mangel an Rohstoffen, die als Treibstoff für Maschinen und industrielle Prozesse verwendet werden, verschärft sich. Diese Energie- und Rohstoffkrisen haben Veränderungen in Gang gesetzt, deren Auswirkungen die aktuellen Märkte bedeutend beeinflussen können. Das betrifft zum Beispiel die staatliche Unterstützung für Unternehmen, die große Mengen an Energie benötigen sowie die wirtschaftliche Unrentabilität von gasbetriebenen Lastwagen.
Wann wird die Energie- und Rohstoffkrise enden?
2022 hat sich der Trend in zwei verschiedene Richtungen entwickelt. Während die Energiekrise in Europa an Dringlichkeit gewann, dürfte die Belastung der Lieferketten für C-Teile schon jetzt kaum mehr ein Problem darstellen. Diese erwartete Entlastung hängt von der Fähigkeit der Hersteller ab, mit der weltweiten Nachfrage Schritt zu halten, sowie von der Stabilität der Lieferkette in Taiwan, einschließlich der Verkürzung der Wartezeiten in den Seehäfen.
Dem Trend voraus
Unternehmen sollten die Situation und die Entwicklungen genau beobachten und ihre Supply Chains entsprechend anpassen. Dabei sollte sowohl die Energieabhängigkeit der eigenen Lieferketten hinterfragt werden wie auch die der Zulieferer; zudem sollten Notfallpläne ausgearbeitet werden. Diese können dann zum Beispiel auch beinhalten, Material aus anderen Quellen zu beziehen.
4flow Trendmonitor
Supply Chains verändern sich stetig – und Innovationen beschleunigen das Tempo dieser Veränderungen zusätzlich. Angesichts dessen müssen Unternehmen wissen, worauf sie sich fokussieren, um die Zukunftsfähigkeit ihrer Supply Chains zu gewährleisten. Der 4flow Trendmonitor gibt einen Ausblick über Trends und hebt besonders solche Entwicklungen hervor, die Supply Chains innerhalb der nächsten fünf Jahre voraussichtlich verändern werden.
Autoren


Holger Clasing
Head of Strategy Practice bei
4flow consulting


Wendelin Groß
Head of
4flow research
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