Beobachtung digitaler Technologietrends
Ein Blick in die Zukunft der Supply-Chain-Technologie
Neben KI gibt es eine Reihe digitaler Technologien, die das Supply Chain Management in Zukunft durch Fortschritte bei der Transparenz, Konnektivität und Effizienz der Supply Chain verändern werden. Einige Technologien, wie das Quantencomputing, brauchen noch Zeit, bis sie für den breiten Einsatz in Unternehmen verfügbar sind. Andere werden bereits heute in Supply Chains eingesetzt.
Netzwerktechnologie – im Fokus
Betroffene Branchen:
Branchen mit Just-in-Time-Produktion (JIT) und Branchen mit hohem Automatisierungsgrad wie Fertigung oder Einzelhandel
Betroffene Supply-Chain-Segmente:
Transport, Lagerhaltung
Das Rückgrat der Vernetzung
Netzwerktechnologie in der Supply-Chain-Branche bezieht sich auf die technologischen Entwicklungen, die das Rückgrat integrierter Logistikprozesse bilden, bei denen der Informations- und Datenaustausch entscheidend ist. Die Entwicklungen im Bereich des autonomen Fahrens stützen sich auf die neuesten Technologien der Konnektivität (z.B. 5G, 6G), während viele Anwendungen des Internet of Things (IoT) auf stromsparende Netzwerktechnologie wie RFID angewiesen sind.
Verwandte Entwicklungen
Facetten des Trends
- Neueste Technologien der Konnektivität (z.B. 5G, 6G, etc.)
- Technologie für das Internet of Things (z. B. RFID, GPS und mehr)
- Distributed-Ledger-Technologie (z.B. Blockchain)
Dem Trend voraus
Echtzeitverfolgung und genaue ETA-Vorhersagen können einen realen Wettbewerbsvorteil auf dem Transportmarkt darstellen.
Um mit der Konkurrenz mithalten zu können, sollten Logistikdienstleister die Integration von Netzwerktechnologien in ihre Anlagen prüfen.
Future Computing – im Fokus
Betroffene Branchen:
alle Branchen, die auf Optimierung angewiesen sind
Betroffene Supply-Chain-Segmente:
Transport, Lagerhaltung, Dienstleistungen
Barrieren traditioneller Berechnungen überwinden
Die Optimierung der Supply Chain umfasst Aufgaben wie die Netzwerkoptimierung oder die Optimierung von Lieferwegen. Obwohl diese Probleme wissenschaftlich gut erforscht sind, werden sie oft zu groß, um jede einzelne Problemdimension bei der Berechnung optimaler Lösungen zu berücksichtigen. Future-Computing-Technologien wie Quantencomputing und Supercomputing versprechen, die bestehenden Rechenbarrieren zu überwinden und neue Möglichkeiten für die Optimierung zu eröffnen.
Verwandte Entwicklungen
Mehr öffentliche Mittel
China hat staatliche Fördermittel in Höhe von 15,3 Milliarden Dollar für die Entwicklung des Quantencomputings angekündigt. Die EU hat mit 7,2 Milliarden Dollar den zweithöchsten Betrag an öffentlichen Fördermitteln angekündigt. Allein die deutsche Regierung unterstützt mehr als 160 Forschungsprojekte auf diesem Gebiet.
Der Wettlauf um Rechenleistung
Während die Frage nach der besten Technologie zur Erzeugung von Qubits noch unbeantwortet ist, haben Tech-Giganten große Ambitionen für die nächsten Jahre. So hat IBM im Jahr 2023 angekündigt, innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Quantencomputer mit 100.000 Qubits bauen zu wollen – ein immenser Fortschritt, insbesondere da der größte derzeit verfügbare IBM-Quantencomputer 433 Qubits hat.
Future Computing vorantreiben
Eine aus 30 Projektpartnern bestehende und von Infineon geleitete Forschungsinitiative zielt auf die Entwicklung einer Supercomputing-Plattform für Fahrzeuge ab, auf der KI-Algorithmen für das autonome Fahren bereitgestellt werden.
Facetten des Trends
- Supercomputing
- Quantencomputing
Dem Trend voraus
Future Computing befindet sich noch in einem frühen Stadium.
In naher Zukunft werden Unternehmen nicht in der Lage sein, große oder komplexe Probleme auf ihrer eigenen Hardware zu berechnen,
sondern die Dienstleistungen von externen Rechenzentren in Anspruch nehmen.
Quantenalgorithmen werden bereits für kleine Problemfälle getestet, doch die Technologie ist noch nicht ausgereift genug, um Wettbewerbsvorteile zu schaffen.
Wearable Technologies – im Fokus
Betroffene Branchen:
arbeitsintensive Branchen wie Fertigung
Betroffene Supply-Chain-Segmente:
Lagerverwaltung
Technologie zur Unterstützung systemrelevanter Mitarbeitender
In Lager- und Produktionsbetrieben gehört das Heben schwerer Lasten zu vielen Aufgaben. Um die Lagermitarbeitenden zu unterstützen, kann digital unterstützte physische Technologie arbeitsintensive Aufgaben erleichtern und die physische Belastung der Menschen verringern. Dies kann durch die Bereitstellung von Informationen über Wearable Technologies oder durch den Einsatz von Technologien geschehen, die die Mitarbeitenden bei der Ausführung ihrer Aufgaben physisch unterstützen.
Verwandte Entwicklungen
Menschliche Exoskelette
DB Schenker und Hermes führen erste Pilotprojekte zur Ausrüstung von Lagermitarbeitenden mit Exoskeletten durch.
Tech-Unternehmen nehmen die Zukunft ins Visier
Mit dem Vision Pro Headset will Apple den Markt für Augmented-Reality-Geräte revolutionieren. Während Meta mit seiner Quest-Serie bereits konkurrenzfähige Virtual-Reality-Headsets auf den Markt gebracht hat, kündigte Samsung an, mit Qualcomm und Google zusammenzuarbeiten, um ein Android-basiertes Mixed-Reality-Headset zu entwickeln.
Facetten des Trends
- Exoskelette
- Augmented-Reality-Geräte
- Tragbare Sensoren
Dem Trend voraus
Im Hinblick auf den Arbeitskräftemangel ist Wearable Technologies eine gute Möglichkeit, körperlich anstrengende Aufgaben für Arbeitnehmende zu erleichtern.
Unternehmen sollten in Erwägung ziehen, Wearable Technologies in ihr Arbeitsumfeld einzubinden, um neue Arbeitskräfte zu gewinnen.
Autoren
Holger Clasing
Vice President und Head of Strategy Practice
4flow consulting
Wendelin Gross
Head of
4flow research
Gero Holzheid
Supply Chain Scientist
4flow research