4flow-Trendmonitor

Digitale Technologien

Fokus: digitale Technologien – das Fundament aktueller Entwicklungen

Beobachtung digitaler Technologietrends

Ein Blick in die Zukunft der Supply-Chain-Technologie

Neben KI gibt es eine Reihe digitaler Technologien, die das Supply Chain Management in Zukunft durch Fortschritte bei der Transparenz, Konnektivität und Effizienz der Supply Chain verändern werden. Einige Technologien, wie das Quantencomputing, brauchen noch Zeit, bis sie für den breiten Einsatz in Unternehmen verfügbar sind. Andere werden bereits heute in Supply Chains eingesetzt.

Netzwerktechnologie – im Fokus

Betroffene Branchen:

Branchen mit Just-in-Time-Produktion (JIT) und Branchen mit hohem Automatisierungsgrad wie Fertigung oder Einzelhandel

Betroffene Supply-Chain-Segmente:

Transport, Lagerhaltung

Das Rückgrat der Vernetzung

Netzwerktechnologie in der Supply-Chain-Branche bezieht sich auf die technologischen Entwicklungen, die das Rückgrat integrierter Logistikprozesse bilden, bei denen der Informations- und Datenaustausch entscheidend ist. Die Entwicklungen im Bereich des autonomen Fahrens stützen sich auf die neuesten Technologien der Konnektivität (z.B. 5G, 6G), während viele Anwendungen des Internet of Things (IoT) auf stromsparende Netzwerktechnologie wie RFID angewiesen sind.

Verwandte Entwicklungen

5G auf Abruf

Die Deutsche Telekom testet ein Konzept zur lokalen Erweiterung von 5G-Netzen auf Abruf, um stabile Datenverbindungen für die Drohnenlieferung zu ermöglichen.

Blockchain für Zollprozesse

DHL untersucht in verschiedenen Projekten den Einsatz der Blockchain-Technologie für die digitale und automatisierte Zollabwicklung in Supply-Chain-Prozesse.

GPS in einer globalen Flotte

Hapag-Lloyd kündigte an, den Großteil seiner 3-Millionen-TEU-Containerflotte mit GPS-basierten Ortungsgeräten auszustatten.

Facetten des Trends

  • Neueste Technologien der Konnektivität (z.B. 5G, 6G, etc.)
  • Technologie für das Internet of Things (z. B. RFID, GPS und mehr)
  • Distributed-Ledger-Technologie (z.B. Blockchain)

Dem Trend voraus

Echtzeitverfolgung und genaue ETA-Vorhersagen können einen realen Wettbewerbsvorteil auf dem Transportmarkt darstellen.
Um mit der Konkurrenz mithalten zu können, sollten Logistikdienstleister die Integration von Netzwerktechnologien in ihre Anlagen prüfen.

Future Computing – im Fokus

Betroffene Branchen:

alle Branchen, die auf Optimierung angewiesen sind

Betroffene Supply-Chain-Segmente:

Transport, Lagerhaltung, Dienstleistungen

Barrieren traditioneller Berechnungen überwinden

Die Optimierung der Supply Chain umfasst Aufgaben wie die Netzwerkoptimierung oder die Optimierung von Lieferwegen. Obwohl diese Probleme wissenschaftlich gut erforscht sind, werden sie oft zu groß, um jede einzelne Problemdimension bei der Berechnung optimaler Lösungen zu berücksichtigen. Future-Computing-Technologien wie Quantencomputing und Supercomputing versprechen, die bestehenden Rechenbarrieren zu überwinden und neue Möglichkeiten für die Optimierung zu eröffnen.

Verwandte Entwicklungen

Mehr öffentliche Mittel

China hat staatliche Fördermittel in Höhe von 15,3 Milliarden Dollar für die Entwicklung des Quantencomputings angekündigt. Die EU hat mit 7,2 Milliarden Dollar den zweithöchsten Betrag an öffentlichen Fördermitteln angekündigt. Allein die deutsche Regierung unterstützt mehr als 160 Forschungsprojekte auf diesem Gebiet.

Der Wettlauf um Rechenleistung

Während die Frage nach der besten Technologie zur Erzeugung von Qubits noch unbeantwortet ist, haben Tech-Giganten große Ambitionen für die nächsten Jahre. So hat IBM im Jahr 2023 angekündigt, innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Quantencomputer mit 100.000 Qubits bauen zu wollen – ein immenser Fortschritt, insbesondere da der größte derzeit verfügbare IBM-Quantencomputer 433 Qubits hat.

Future Computing vorantreiben

Eine aus 30 Projektpartnern bestehende und von Infineon geleitete Forschungsinitiative zielt auf die Entwicklung einer Supercomputing-Plattform für Fahrzeuge ab, auf der KI-Algorithmen für das autonome Fahren bereitgestellt werden.

Facetten des Trends

  • Supercomputing
  • Quantencomputing

Dem Trend voraus

Future Computing befindet sich noch in einem frühen Stadium.
In naher Zukunft werden Unternehmen nicht in der Lage sein, große oder komplexe Probleme auf ihrer eigenen Hardware zu berechnen,
sondern die Dienstleistungen von externen Rechenzentren in Anspruch nehmen.
Quantenalgorithmen werden bereits für kleine Problemfälle getestet, doch die Technologie ist noch nicht ausgereift genug, um Wettbewerbsvorteile zu schaffen.

Wearable Technologies – im Fokus

Betroffene Branchen:

arbeitsintensive Branchen wie Fertigung

Betroffene Supply-Chain-Segmente:

Lagerverwaltung

Technologie zur Unterstützung systemrelevanter Mitarbeitender

In Lager- und Produktionsbetrieben gehört das Heben schwerer Lasten zu vielen Aufgaben. Um die Lagermitarbeitenden zu unterstützen, kann digital unterstützte physische Technologie arbeitsintensive Aufgaben erleichtern und die physische Belastung der Menschen verringern. Dies kann durch die Bereitstellung von Informationen über Wearable Technologies oder durch den Einsatz von Technologien geschehen, die die Mitarbeitenden bei der Ausführung ihrer Aufgaben physisch unterstützen.

Verwandte Entwicklungen

Menschliche Exoskelette

DB Schenker und Hermes führen erste Pilotprojekte zur Ausrüstung von Lagermitarbeitenden mit Exoskeletten durch.

Tech-Unternehmen nehmen die Zukunft ins Visier

Mit dem Vision Pro Headset will Apple den Markt für Augmented-Reality-Geräte revolutionieren. Während Meta mit seiner Quest-Serie bereits konkurrenzfähige Virtual-Reality-Headsets auf den Markt gebracht hat, kündigte Samsung an, mit Qualcomm und Google zusammenzuarbeiten, um ein Android-basiertes Mixed-Reality-Headset zu entwickeln.

Intelligente PSA

Intelligente Kleidungsstücke für persönliche Schutzausrüstung (PSA) können Informationen über die Ergonomie und Produktivität am Arbeitsplatz sammeln und daraus Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit am Arbeitsplatz ableiten.

Facetten des Trends

  • Exoskelette
  • Augmented-Reality-Geräte
  • Tragbare Sensoren

Dem Trend voraus

Im Hinblick auf den Arbeitskräftemangel ist Wearable Technologies eine gute Möglichkeit, körperlich anstrengende Aufgaben für Arbeitnehmende zu erleichtern.
Unternehmen sollten in Erwägung ziehen, Wearable Technologies in ihr Arbeitsumfeld einzubinden, um neue Arbeitskräfte zu gewinnen.


Autoren

Holger Clasing

Vice President und Head of Strategy Practice
4flow consulting

 

Wendelin Gross

Head of
4flow research

 

Gero Holzheid

Supply Chain Scientist
4flow research

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