Worum geht es bei Nachhaltigkeit und Resilienz?
Nachhaltigkeit in der Supply Chain ist mehr als die Reduktion von CO2-Emissionen oder die Verringerung von Verpackungsmaterial. Nachhaltige Supply Chains sind auf Langfristigkeit ausgerichtet, sie sind realistisch geplant, gut etabliert und skalierbar in Bezug auf ihre Ausdehnung, Technologie und Prozesse. Die Resilienz ist ein Maß für die Fähigkeit einer Supply Chain, Unterbrechungen bzw. Störungen zu widerstehen.
Die Viabilität (Nachhaltigkeit und Resilienz) einer Supply Chain bestimmt die Fähigkeit einer Lieferkette auch in Zukunft zu liefern, trotz der vielen Risiken, die auf sie einwirken. Dazu gehören sowohl Umweltrisiken wie Überschwemmungen oder Dürren als auch andere Risiken, die mit einer sich schnell verändernden Welt einhergehen, wie staatliche Vorschriften, Kriege und Konflikte oder Engpässe.
Auch wenn Viabilität zu vielen Langzeitstrategien für Supply Chains gehört, so können Unternehmen doch auch sofortige Vorteile verzeichnen. Die Energie- und Rohstoffkrise, die zunächst durch die COVID-19-Pandemie ausgelöst und nun durch den Konflikt in der Ukraine intensiviert wurde, ist ein Beispiel für diesen zweifachen Trend. Mit den Energie- und Materialengpässen in Europa sind resiliente Supply Chains im Vorteil, wenn sie auf energiesparende Verkehrsträger ausweichen und lokal einkaufen können. So können sie Kosten sparen und die Rentabilität sichern – und gleichzeitig einen Schritt in Richtung ökologisch nachhaltigem Betrieb gehen.
4flow Trendmonitor
Supply Chains verändern sich stetig – und Innovationen beschleunigen das Tempo dieser Veränderungen zusätzlich. Angesichts dessen müssen Unternehmen wissen, worauf sie sich fokussieren, um die Zukunftsfähigkeit ihrer Supply Chains zu gewährleisten. Der 4flow Trendmonitor gibt einen Ausblick über Trends und hebt besonders solche Entwicklungen hervor, die Supply Chains innerhalb der nächsten fünf Jahre voraussichtlich verändern werden.
Woher kommt der Trend zu Nachhaltigkeit und Resilienz?
Spätestens seit 2015 ist „Nachhaltigkeit“ ein Megatrend für die Logistik, als die Weltgemeinschaft sich durch die Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens zu konkreten Maßnahmen gegen die Klimakrise verpflichtete. Im selben Jahr wurden von der UN-Generalversammlung die Ziele für nachhaltige Entwicklung aufgestellt.
Während der präpandemische Suchbegriff „VUCA“ – ein Akronym der Worte Volatilität, Ungewissheit, Komplexität (engl. complexity), Ambiguität) – Lieferkettenmanager inmitten von Handelskriegen beschäftigte, war es die „Resilienz der Supply Chain“, die während der Pandemie an Zugkraft gewann. In diesen Zeitraum fielen störende Entwicklungen wie die Halbleiterknappheit, steigende Containerpreise und Verzögerungen im Hafenbetrieb. Der Zusammenhang von Nachhaltigkeit und Resilienz wurde kürzlich auch in der akademischen Welt und unter dem Ausdruck „Supply Chain Viability“ anerkannt und in die Forschung integriert.
Mit Nachhaltigkeit und Resilienz verbundene Subtrends
4flow hat vier relevante Subtrends in der Kategorie Nachhaltigkeit und Resilienz identifiziert.
Erfahren Sie in den folgenden Beiträgen der 4flow Trendmonitor- Serie „Nachhaltigkeit und Resilienz in Supply Chains“ mehr über diese vier Subtrends.
Lesen Sie hier Teil 2: „Energie und Rohstoffe – Engpässe werden zur Krise"
Lesen Sie hier Teil 4: „Grüne und nachhaltige Logistik – Emissionsfrei bei 100 % Leistung"
Lesen Sie hier Teil 5: „Supply-Chain-Transparenz – eine entscheidende Problemlösungskomponente“
Autoren
Holger Clasing
Head of Strategy Practice bei
4flow consulting
Wendelin Groß
Head of
4flow research