In the spotlight

„Supply-Chain-Transparenz ist wichtig, um den Wettlauf zu gewinnen”

Phil, Vice President in Shanghai, 
4flow consulting

Phil Xu ist Vice President bei 4flow consulting am chinesischen 4flow-Standort in Shanghai. Seit fast 20 Jahren ist er in der Supply-Chain-Branche tätig. In diesem Interview spricht er darüber, was Supply Chains und Videospiele gemeinsam haben, und gibt Tipps für die Arbeit in internationalen Teams.

Du hast Maschinenbau studiert und arbeitest jetzt in der Supply-Chain-Branche. Warum hast du dich für den Wechsel entschieden?
Ich habe meine Berufslaufbahn als Maschinenbauingenieur begonnen. Im Jahr 2006 kam ich zu einem amerikanischen Life-Science-Unternehmen und arbeitete in der Geschäftseinheit, die für medizinische Geräte zuständig war. Dort war ich dafür verantwortlich, einen Teil der Produktion von den USA nach China zu verlagern. Die Abteilung, in der ich tätig war, änderte ihre Rolle von der Fertigungslokalisierung zur globalen Beschaffung, wo ich mit meinen amerikanischen Kollegen gemeinsam daran arbeitete, die benötigten Komponenten aus China zu finden. So änderte sich meine Berufsbezeichnung vom Maschinenbauingenieur zum Beschaffungsingenieur.

Und ab dann hast du dich auf die Beschaffung fokussiert?
Richtig. Seit 2006 dreht sich in meinem Berufsleben alles um Beschaffung und Einkauf. Das war keine Veränderung, die ich erwartet oder geplant hatte, aber ich habe festgestellt, dass mir die Arbeit mit all den verschiedenen Akteuren wirklich Spaß macht. Als Einkäufer hat man viel mit Lieferanten zu tun, und die Arbeit mit Menschen gefällt mir. Ich finde es erfüllend, zusammenzuarbeiten und einen Mehrwert für die Kunden zu schaffen.

Wie würdest du deine Rolle bei 4flow beschreiben?
Jetzt, bei 4flow China, leite ich unseren Beschaffungsbereich im Consulting. Ich arbeite tagtäglich mit Kunden zusammen, um ihre dringenden Probleme in der Beschaffung und anderen Bereichen zu verstehen. Es macht mir Spaß, Probleme zu lösen und gemeinsam mit den Kunden ihre Supply-Chain-Fähigkeiten voran zu bringen. Das ist für mich das Beste an der Arbeit eines Beraters.

Wo würdest du arbeiten, wenn du nicht den Weg in die Supply-Chain-Branche eingeschlagen hättest?
Ich glaube, wenn ich nicht im Bereich Supply Chain gelandet wäre, würde ich jetzt für ein Videospiel-Unternehmen arbeiten und ihnen bei der Entwicklung eines Spiels helfen, das alle Aufgaben der Supply Chain nachahmt. Ich finde das Supply Chain Management spannend, weil man es nicht 1:1 aus den Lehrbüchern übertragen kann. In der Praxis sehen die Dinge oft sehr anders aus als in der Theorie. Diese Spontanität reizt mich besonders und würde sich gut als Grundlage für ein Videospiel eignen. Die interessantesten Videospiele sind die, bei denen es viele unerwartete Probleme gibt, mit denen man sich auseinandersetzen muss. Wenn man schon jedes einzelne Detail kennt, ist das nicht sonderlich reizvoll.

In Videospielen gibt es oft spezielle Tools, die helfen verschiedene Aufgaben zu bewältigen und neue Levels zu erreichen. Gibt es eine Supply-Chain-Technologie, die für dich vergleichbar hilfreich war?
Ich würde sagen, Tools für mehr Transparenz in der Supply Chain. Es ist schwierig, einen vollständigen Überblick zu bekommen, weil Supply Chains kompliziert sind und so viele Personen involviert sind. Vor allem in der Beschaffung arbeitet man mit vielen Lieferanten und mehreren Ebenen zusammen. In Bezug auf den Videospielvergleich ist die Erlangung von Transparenz ein wichtiger Teil des Spiels – man arbeitet sich durch all die täglichen Aufgaben, um sein Ziel zu erreichen. Supply-Chain-Transparenz ist wichtig, um den Wettlauf zu gewinnen. Eine Supply Chain Software, die Transparenz ermöglicht, hilft dabei enorm. Und das Ergebnis bildet die Grundlage für die Supply-Chain-Optimierung und die Verbesserung der Leistung.

Wann wäre für dich persönlich das Spiel mit den Supply Chains „gewonnen“?
Wenn wir unseren Kunden eine starke Beratungsleistung für Beschaffung und Einkauf in allen Regionen anbieten können. Ich teile gerne meine Erfahrung und für mich gibt es nichts spannenderes, als dieses Ziel zu verfolgen.

Um noch einmal auf deinen ersten Job im Supply-Chain-Bereich zurückzukommen – Es klingt so, als ob du dich mit der Arbeit in einem internationalen Umfeld sehr gut auskennst. Hast du Tipps für die länderübergreifende Zusammenarbeit?
Ich habe ziemlich viel Erfahrung in der Zusammenarbeit mit internationalen Kundinnen und Kunden sowie Kolleginnen und Kollegen, vor allem in Südostasien. Dabei habe ich gelernt, dass man sich bei der Arbeit in einem multinationalen Umfeld in die Lage der anderen hineinversetzen und deren Situation verstehen muss. Daher ist es wichtig, sich auch mit der Geschichte und der Mentalität der verschiedenen Länder zu beschäftigen. Menschen haben unterschiedliche Meinungen, und es ist sehr wichtig zu verstehen, warum sie so denken, wie sie denken. Es gibt immer einen Grund. Je mehr man die Gründe versteht, desto einfacher wird die Kommunikation.

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