Referenzprojekt: BOS

4flow konzipierte und realisierte eine maßgeschneiderte Lösung für den Mittelstand

Viele Hidden Champions und Mittelständler verfügen über komplexe globale Produktionsnetzwerke und stehen täglich vor der Herausforderung, ihre Transport- und Logistikprozesse kostenoptimal zu planen, zu steuern und dynamisch zu optimieren. Dabei stellen die Volumenschwankungen und der Kostendruck sehr hohe Anforderungen an die Supply-Chain-Strukturen und -Prozesse. Der Automobilzulieferer BOS macht mit Unterstützung von 4flow sein weltweites Logistiknetzwerk nachhaltig fit für die Zukunft.

Die Unternehmensgruppe BOS mit Standorten in Europa, Nordamerika und Asien entwickelt, fertigt und vertreibt innovative Systeme und Komponenten für die Automobilindustrie. Seit der Gründung im Jahr 1910 hat das Familienunternehmen, mit Sitz in der Nähe von Stuttgart, die weltweite Technologie- und Marktführerschaft in wesentlichen Fahrzeugproduktfeldern erweitert, unter anderem in den Bereichen Panoramadach- und Gepäcksysteme. Der Fokus von BOS liegt darauf, mit ständigen Innovationen, Optimierungen und kosteneffizienten Prozessen den Wettbewerbsvorsprung konsequent auszubauen und damit den höchstmöglichen Kundennutzen zu schaffen.

4flow entwickelte eine zugeschnittene, evolutionäre Stufen-Lösung

Die Wachstumsziele und zunehmende Internationalisierung stellt das Unternehmen vor wesentliche Herausforderungen, die Transparenz über die weltweiten Lieferströme zu erhöhen und gleichzeitig die Logistikkosteneffizienz zu sichern. BOS startete nicht direkt mit einer hochentwickelten Komplettlösung, sondern einer maßgeschneiderten, evolutionären Stufen-Lösung. Damit soll das Logistiknetzwerk sukzessive für zukünftiges Wachstum ausgerichtet, zeitgleich die Liefertreue und -qualität erhöht sowie die Kosten gesenkt werden.

„Das 4flow-Konzept des integrierten Transportmanagements ist perfekt für BOS,“ erklärte Heiko Krämer, Senior Director Supply Chain International bei BOS. „Damit können wir unseren Supply-Chain-Reifegrad etappenweise erhöhen und zukunftsorientierter ausrichten.“

Entwicklungspfad für integriertes Transportmanagement

Mit diesem Stufenplan führt 4flow Kunden an ein integriertes Transportmanagement heran und legt dabei fest, welcher Pfad gemeinsam genommen werden soll. Die ersten Meilensteine der Unternehmen reichen von der Supply-Chain-Kontrolle mit oberster Priorität bis zum Fokus auf die Transportkostenreduktion.

Entwicklungspfad und Meilensteine für BOS

Vor dem ersten Implementierungsprojektstart erarbeiteten BOS und 4flow einen groben Entwicklungspfad ohne fixierte Zeitleiste, der die Meilensteine und Entwicklungsstufen skizzierte. Für BOS war es von Beginn an wichtig, Geschwindigkeit und Ausbaustufen der Transportmanagement-Lösung flexibel zu halten, um stets die aktuellen Anforderungen des Unternehmens einzubeziehen.

„Der Erfolg gelang nur durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit BOS,“ erläutert Nadine Lehmann, Direktor bei 4flow management. „Gemeinsam konnten wir rund 80 Prozent der Lieferrelationen optimieren und über 20 Prozent der Transportkosten reduzieren.“

Development Level 1 – START: Pilotprojekt mit ausgewählten europäischen Lieferanten

In der Stufe 1 wurden von BOS einige europäische Lieferanten für das Pilotprojekt ausgewählt. 4flow übernahm als neutraler Partner die operative Steuerung und Koordination der involvierten Transportbeteiligten – also Lieferanten, Spediteure, Umschlagspunkte und Werke. Dafür wurden alle relevanten Transportkennzahlen und -strukturen gesammelt und analysiert. Mit der Optimierungssoftware 4flow vista^® wurde in einem standardisierten Planungsprozess das gesamte Logistiknetzwerk modelliert sowie Optimierungspotenziale identifiziert und umgesetzt.

Eine solide Datenqualität bildet dabei die Grundlage und wird durch das Vorgehen nachhaltig erzeugt. So können später mit exakten Echtzeit-Informationen und Planungsdaten komplexe Logistiknetzwerke gesteuert und Einsparungsmöglichkeiten identifiziert werden. Mit viel Pragmatismus und Einsatz wurden zu Beginn des Projekts notwendige Transport- und Logistikdaten binnen kurzer Zeit gesammelt, bereinigt und analysiert.

In der ersten Phase setzte 4flow innerhalb von neun Monaten auf rund der Hälfte der Lieferrelationen signifikante Optimierungspotenziale um, erhöhte kurzfristig die Zuverlässigkeit der Transportkette und senkte die Transportkosten um mehr als 20 Prozent auf den optimierten Lieferrelationen.

Development Level 2 – CONNECT: Einbindung aller europäischen Lieferanten und Überseetransporte

Das Ergebnis des Pilotprojektes überzeugte BOS. In der zweiten Stufe sollten alle europäischen Lieferrelationen und die Überseetransporte zentralisiert werden. Außerdem führte der Automobilzulieferer die Rechnungskontrolle und Frachtkostentransparenz als zusätzliche Services ein. 4flow identifizierte damit weitere Optimierungspotenziale und wertvolle Unterstützung für die Budgetplanung. Mit der Echtzeit-Transparenz konnte die Lieferperformance nochmals gesteigert, die Transportkosten um weitere 13 Prozent gesenkt und die Prozesse weiter digitalisiert werden.

Development Level 3 – SMART: Netzwerk-Transformation

Im Juni 2020 entschied sich BOS für den Beginn der nächsten Phase: Die Umsetzung neuer Netzwerkstrukturen. 4flow wurde beauftragt eine Studie zur Planung eines kostenoptimalen Set-ups von Umschlags- und Lagerstandorten in Europa durchzuführen. Die identifizierten Potenziale von bis zu 20 Prozent veranlassten BOS in die Realisierung zu gehen. Das neunmonatige Projekt beinhaltet sowohl die Unterstützung bei der Ausschreibung der Dienstleistungen als auch die anschließende Umsetzung der neuen Netzwerkstrukturen.

„Wir überzeugten unsere Geschäftsführung mit klaren Ergebnissen“, berichtete Heiko Krämer. „Selbst in der akuten Zeit der Corona-Pandemie war der Mehrwert der Stufen-Lösung von 4flow sichtbar. Wir konnten proaktiv agieren, schnelle Maßnahmen aufsetzen und nicht notwendige Belieferungen und Transportkosten vermeiden.“

Development Level 4 – DIGITAL: Ausbau der Digitalisierung

Der Ausbau der nächsten Stufe ist in Planung. Erste Ideen gibt es bereits, wie der Digital-Twin-Einsatz, der die Übermittlung von Status, Position und erwarteter Ankunftszeit der Transporte in Echtzeit ermöglicht. Mit der Anbindung des BOS ERPs an 4flow vista® entstünde eine hochentwickelte Lösung, die automatisierte Lieferprozesse anstößt und eine proaktive Transportsteuerung ermöglicht.