Blog | 4. April 2024

Vier Wege zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Transportnetzwerken am Beispiel China

4flow arbeitet mit Unternehmen zusammen, um neue Nachhaltigkeits-Baselines zu schaffen

Noch nie war es so wichtig wie heute, dem Klimawandel effektiv zu begegnen. Unternehmen in China und auf der ganzen Welt beginnen, sich auf nachhaltige Praktiken auszurichten. Dies gilt insbesondere für den Transport- und Logistikbereich.

Der Transport bildet das Rückgrat der Weltwirtschaft und ermöglicht die Verbindung von Menschen, Waren und Dienstleistungen über große Entfernungen hinweg. Die Umweltkosten für diese Vernetzung sind jedoch erheblich, da traditionelle Transportmittel auf fossile Brennstoffe angewiesen sind.

Obwohl chinesische Unternehmen sich der Bedeutung von Emissionsreduktion in ihren Netzwerken bewusst sind, tun sich viele schwer, diese Reduktionsziele effektiv zu erreichen. Studien zeigen, dass zwar eine große Mehrheit der Führungskräfte den Wert nachhaltiger Praktiken erkennt, jedoch nur wenige von ihnen Nachhaltigkeitskriterien innerhalb ihrer Wertschöpfungsketten einhalten.

Diese Diskrepanz unterstreicht die Notwendigkeit eines entschiedenen Handelns. Unternehmen benötigen Strategien zur Förderung eines nachhaltigen Wachstums mit reduzierten Treibhausgasemissionen in der Supply Chain.

 
Die Bedeutung des Transports für Emissionen

Um sich auf den Weg in Richtung Nachhaltigkeit zu begeben, sollten Führungskräfte zunächst den CO2-Fußabdruck ihres Unternehmens ermitteln und verstehen, wie die verschiedenen Emissionsarten kategorisiert werden.

Das GHG-Protokoll (Greenhouse Gas Protocol) unterteilt Treibhausgase in verschiedene Kategorien. Scope-1-Emissionen umfassen Emissionen aus Quellen, die von einer Organisation direkt kontrolliert werden oder ihr zugeordnet sind. Scope-2-Emissionen sind indirekte Emissionen, die durch den Energieverbrauch einer Organisation entstehen, z. B. durch den Kauf von Strom oder Heizenergie. Scope-3-Emissionen betreffen indirekte Emissionen, die in der Wertschöpfungskette vor- oder nachgelagert sind.

In der Transportbranche fallen etwa 55 % der Emissionen unter Scope 3. Zu dieser Kategorie gehören auch die Aktivitäten von Drittlieferanten und -partnern. Dies unterstreicht die Notwendigkeit für Unternehmen, ihre Supply Chains ganzheitlich zu betrachten, wenn es um transportbezogene Emissionen geht.

 
Vier zentrale Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen

Um die Treibhausgasemissionen in ihren Transportnetzwerken zu reduzieren, können Unternehmen wichtige Maßnahmen ergreifen. In Übereinstimmung mit der GHG Management Hierarchy der IEMA, die sich auf die Vermeidung, Reduzierung, Substitution und Kompensation von CO2-Emissionen konzentriert, empfehlen wir die folgenden vier Maßnahmen:

Vermeiden: Transporteffizienz steigern

Fragen Sie sich: Gibt es eine Möglichkeit, unnötige Transporte zu vermeiden?
Unnötige Transporte zu vermeiden, kann Teil einer unmittelbaren Strategie sein. Unternehmen können sich auf die Verbesserung der Transporteffizienz konzentrieren, indem sie Produkte auf Grundlage des tatsächlichen Bedarfs einteilen oder Pooling-Lösungen für Leerfahrten einführen, um unnötige Transporte und Emissionen zu minimieren. Durch die Optimierung der Transportströme, die Nutzung von Hubs und Milk Runs oder die Anpassung der Transportfrequenzen können unnötige Transporte vermieden und die Treibhausgasemissionen deutlich reduziert werden.

Verlagern: Wechsel der Transportmittel

Fragen Sie sich: Gibt es eine bessere Alternative zum bestehenden Transportmittel?
Der Wechsel von Transportmitteln ist ein weiterer wirksamer Hebel zur Verringerung der Emissionen, da diese sich in ihren Emissionswerten erheblich unterscheiden. Ein Wechsel kann eine drastische Verringerung der Treibhausgasemissionen ermöglichen, wenn wir beispielsweise den Unterschied in den Emissionen zwischen Luft- und Seefracht über dieselbe Entfernung vergleichen. In ähnlicher Weise können kurze See- und Flusswege für den Inlandsverkehr einen Emissions- und Kostenvorteil gegenüber dem Transport mit Lkw bieten.

Verbessern: Durchführung optimieren

Fragen Sie sich: Wie kann ein bestehendes Transportkonzept verbessert werden?
Um die Durchführung von Transporten zu optimieren, ist es wichtig, innovatives Equipment und neue IT-Lösungen einzusetzen. Dazu kann zum Beispiel der Einsatz von Elektrofahrzeugen (EV) oder nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF) gehören. Dieser Bereich steht derzeit in China im Fokus und wird intensiv weiterentwickelt. Dabei unterstützen staatliche kostenorientierte Anreize die wachsende Zahl von Elektrofahrzeugen für die Lieferprozesse der letzten Meile. Darüber hinaus können Transportkonzepte durch Routing-Funktionen verbessert werden. Der Einsatz von Track-and-Trace-Systemen in Echtzeit ermöglicht beispielsweise die Visualisierung und Überwachung von aktuell laufenden Transporten.

Kompensieren: Emissionen ausgleichen

Fragen Sie sich: Wie können die verbleibenden Treibhausgasemissionen kompensiert werden?
Kompensation ist zwar eine Möglichkeit, sollte aber idealerweise als letzter Ausweg für unvermeidbare Emissionen betrachtet werden. Sie steht nicht im Vordergrund, sondern stellt einen alternativen Ansatz dar, welcher besonders bei Kompensationsparteien wie Spediteuren, Empfängern oder Logistikdienstleistern eine wichtige Rolle im Ausgleich von Restemissionen spielt.
Der Ausgleich von CO2-Emissionen zielt darauf ab, die Freisetzung von Treibhausgasen in die Atmosphäre durch Investitionen in Projekte zu kompensieren, die entsprechende Emissionen an anderer Stelle reduzieren oder beseitigen. So können Treibhausgasemissionen beispielsweise durch Investitionen in zukunftsorientierte Projekte wie Parks für erneuerbare Energien oder neue Technologien ausgeglichen werden. Es gibt auch Strategien zur aktiven Beseitigung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre durch Aufforstung, Wiederaufforstung, CO2-Abscheidung und -Speicherung. Allerdings sind diese kein Ersatz für die Reduzierung von CO2-Emissionen.

 
Der Best-Practice-Ansatz von 4flow zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen

4flow arbeitet derzeit zusammen mit Unternehmen in China an erfolgreichen Projekten zur Treibhausgasoptimierung. Dabei verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, von der Festlegung strategischer Ziele bis hin zur Umsetzung und dem operativen Betrieb.

Wir beginnen mit der Durchführung einer globalen Baseline-Analyse und der Identifizierung signifikanter Treibhausgasreduktionsziele im gesamten Transportnetzwerk. Dabei berücksichtigen wir alle relevanten Stakeholder und Partner. Auf dieser Grundlage kann eine Nachhaltigkeitsstrategie auf die ganzheitlichen Transportprozesse zugeschnitten werden. Dabei werden auch detaillierte Roadmaps für die Umsetzung entwickelt.

Zu den zentralen Elementen der Arbeit mit unseren Kunden gehören die Bewertung der individuellen Gesamtauswirkungen und die Erarbeitung spezifischer Maßnahmen zur Bekämpfung der Emissionen. Wir konzentrieren uns auf bewährte Maßnahmen wie die Verkürzung von Transportwegen, die Änderung von Transportmitteln, die Erhöhung der Transportauslastung und den Einsatz von Elektrofahrzeugen. 4flow bietet zudem einen präzisen und individuell anpassbaren Service zur Emissionsverfolgung in Transportnetzwerken.

 
Der Weg in die Zukunft

Der Transportsektor kann eine zentrale Rolle bei der Erreichung der CO2-Neutralität spielen. Durch konkrete Maßnahmen, welche die Vermeidung, Verlagerung auf andere Transportmittel, Verbesserung und Kompensation kombinieren, können Unternehmen zu einer nachhaltigeren Wirtschaft beitragen.

Wir arbeiten mit Unternehmen zusammen, um neue Nachhaltigkeits-Baselines zu schaffen, ehrgeizige Ziele zu setzen und Initiativen für die Verbesserung der Organisationen zu ermitteln. Finden Sie heraus, wie wir Sie mit Lösungen für ein nachhaltiges Supply Chain Management unterstützen können.

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Autoren

 

Phil Xu

Vice President
4flow consulting

 

 

Oliver Scheel

Principal
4flow consulting