Eine gut durchdachte Ladungsplanung ist von zentraler Bedeutung für einen reibungslosen Transportablauf. Wird der Ladungsumfang ungenau berechnet, kann dies zu halbbeladenen LKW oder kurzfristig benötigten zusätzlichen Ressourcen führen. Dadurch entstehen Mehrkosten und zusätzliche CO2-Emissionen. Hinzu kommen immer wieder auftretende Engpässe bei Transportressourcen, wie eine limitierte Verfügbarkeit von Seefrachtcontainern oder LKW-Fahrermangel. Diese Trends verdeutlichen die Notwendigkeit einer optimalen Kapazitätsauslastung. Dennoch sollten Unternehmen bereits vor dem Auftreten solcher Engpässe in eine optimierte Transportplanung investieren.
Autor
Hendrik Wermer
Product Owner Dynamic Balancing
4flow software
Präzise Auslastungsberechnung und -visualisierung mit dem 3D-Ladungsplaner
Um eine optimale Transportauslastung zu erreichen, können digitale Tools zur Kapazitätsberechnung und -visualisierung eine entscheidende Unterstützung bieten. Der 3D-Ladungsplaner von 4flow ermöglicht es, verschiedene Beladungsszenarien bereits in der Transportplanungsphase zu testen und graphisch abzubilden. Dabei werden die Größe einzelner Ladeeinheiten sowie weitere Beladungsrestriktionen wie Gewicht oder Stapelbarkeit berücksichtigt. Viele Tools zur Ladungsplanung arbeiten mit heuristischen „Trial and Error“-Ansätzen, welche aufgrund der Verwendung homogener Ladeeinheiten und hinterlegter Faustregeln teilweise ungenaue Daten liefern.
Im Vergleich dazu arbeitet der 3D-Ladungsplaner mit Optimierungsfunktionen bestehend aus verschiedenen Algorithmen, die ineinandergreifend präzise Ergebnisse liefern. Besonders bei komplexen Logistik Set-ups soll eine optimale Kapazitätsauslastung angestrebt werden und ist die realitätsgetreue Abbildung entscheidend – denn auch eine geringe Abweichung von den eingeplanten Maßen kann dazu führen, dass nicht alle Teile in den LKW geladen werden können.
Ein hilfreiches Tool für vielseitige Anwendungsfälle
Neben der vollen Auslastung von LKW oder Containern bietet der 3D-Ansatz weitere hilfreiche Anwendungsmöglichkeiten, wie etwa die Vermeidung zusätzlicher Kosten bei unvollständiger Beladung. Wenn nur 80 % der Ladekapazität eines LKW benötigt werden, müssen Unternehmen in der Regel für die Kosten des gesamten LKW aufkommen, da die Spedition die restlichen 20 % kurzfristig meist nicht anderweitig nutzen kann. Mit Hilfe des 3D-Ladungsplaner kann bereits in der Transportplanung eine zuverlässige Vorhersage über den benötigten Frachtraum getroffen werden, wodurch die Nutzung der übrigen Fläche durch ein anderes Unternehmen eingeplant werden kann. Diese Änderung der Kostenstruktur von FTL (Full Truck Load) zu LTL (Less Than Truck Load) ermöglicht somit erhebliche Kosteneinsparungen.
Nach diesem Prinzip können auch dann Transportkosten optimiert werden, wenn durch Überauslastung mehr als ein LKW benötigt wird: Dabei können die Ladungen so aufgeteilt werden, dass ein LKW voll ausgelastet wird, während bei dem zusätzlichen Transportmittel möglichst wenig Fläche gebraucht wird. So werden die Kosten für den zusätzlichen LKW minimiert.
Ein weiterer Anwendungsfall bietet sich bei Milk Runs. Hierbei werden verschiedene Stationen zum Be- oder Entladen von Teilen nacheinander angefahren. Um Verzögerungen bei den Ladungsvorgängen zu vermeiden, muss die Anordnung der Ladeeinheiten, wie Paletten oder Kisten, im LKW vorab genau geplant werden (first-in-last-out Ansatz). Der 3D-Ladungsplaner ermöglicht es, die optimale Lösung unter Berücksichtigung aller entscheidenden Faktoren für den komplexen Transportprozess zu finden.
CO2-Reduzierung bei gleichzeitiger Kostenersparnis
Neben den deutlichen Kostenersparnissen bietet die 3D-Visualiserung ein erhebliches Potential zur CO2-Reduktion. Werden weniger Transportressourcen durch eine genauere Vorabkalkulation benötigt, sorgt dies auch für geringere CO2-Emissionen. Während Nachhaltigkeitsbestrebungen häufig mit erhöhten Kosten und Mehrarbeit assoziiert werden, ist hier also genau das Gegenteil der Fall. Mit einer präziseren Kapazitätsplanung werden Arbeitsabläufe in Ladungsprozessen vereinfacht sowie Transportkosten und CO2-Emissionen eingespart.
Die vielfältigen Einsatzbereiche des 3D-Ladungsplaner zeigen, dass das Integrieren von Optimierungsfunktionen bereits in den früheren bzw. planerischen Phasen des Transportmanagements einen der größten Hebel zur Effizienzsteigerung bietet.
Eine Funktion mit vielen Einsatzbereichen
Bisher setzen 4flow-Kunden den 3D-Ladungsplaner vorwiegend in der operativen Transportplanung ein. Dabei bietet der Optimierungsansatz auch in vielen weiteren Bereichen des Transportprozesses einen entscheidenden Vorteil. Zudem kann die Funktionalität auch als Standalone an Transportmanagementsysteme geknüpft oder als Teil des 4flow iTMS genutzt werden. Dies ermöglicht es, auf eine valide Datenbasis zurückzugreifen sowie die realitätsgetreue Optimierung in früheren Planungsphasen durchzuführen.
Ein Einsatzbereich, dessen Potenzial häufig unterschätzt wird, ist die Materialplanung. Hierbei stehen die Bedarfe im Vordergrund und es wird in der Regel noch kein Augenmerk auf die Transportplanung gelegt Dies kann jedoch zu Problemen in der späteren Transportplanung führen, wenn die benötigten Transportressourcen nicht rechtzeitig eingeplant wurden. Die Visualisierung des 3D-Ladungsplaner ermöglicht es Planenden, Ergebnisse zu validieren und so mehr Flexibilität und Optimierungsmöglichkeiten zu realisieren.
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